Auf Tauchstation mit den Jacques Cousteaus des Psychedelic Doom

THE BEAUTY OF DROWNINGs gleichnamiges Debüt ist ein Album, das lange bei mir herumlag und gärte. Es erschliesst sich nicht gleich, sondern verlangte erst mein bewusstes Ohr und Bereitwilligkeit, es durchzuhören. Denn laut erstem Eindruck hätte das alles sein können. Und während ich noch grübelte, was denn am Ertrinken so schön sein kann, dass man bereitwillig seine Band wie den ersten Silberling so nennt, war ich auch schon – Aha! – mittendrin im Sog. Müsste ich die Scheibe der Kölner jetzt mit einem Wort beschreibend zusammenfassen, würde ich wohl auch passend sagen: Tiefe!

In seiner hypnotischen wie düsteren Hinsicht gräbt das Powertrio einen Brunnen, der mit seinen geschichteten Kaskaden bis hinab ans Grundwasser des Postrock dringt und allerlei elektronisches Equipment im Gepäck birgt, um dann noch weiter in psychedelischen Doommetal abzutauchen. Während die Stimme von Sänger Daniel La China mich als Hörer behutsam wie eine Meduse ins Dunkle hinablockt, beißen dort angekommen die Growls von Shouter Jan Liesefeld mir noch klanglich Benommenem überraschend brachial den Kopf ab. Faszinierende Platte, der der Extra-Monat Sonne auf meinem Plattenstapel erst die Patina einer guten Entdeckung eingegärbt hat.

Als Schmankerl für Neugierige auch noch kostenlos auf Dedicated Records als Download erhältlich.